Wie das Salz zum Hering kam

Vom „weißen Gold“ und dem „Silber des Meeres“

Der „Kanalhering“, Symbol der Stecknitz-Region, steht für den Ostseehering, das „Silber des Meeres“, und verweist auf die ehemals wichtige Handelsroute zwischen der Saline in Lüneburg und Lübeck. Salz, das „weiße Gold“, war im Mittelalter ungeheuer wertvoll.

In Skandinavien, wo die Fischerei eine große Rolle spielte, brauchte man das Salz dringend zur Konservierung des Fangs. Vor allem Heringe waren in der Ostsee reichlichlich vorhanden. Für die Menschen erschwinglich, gehörten sie als Salzhering zur Alltagsnahrung.

Ab Lübeck konnte der Transport problemlos über das Meer erfolgen. Aber der Landweg von Lüneburg nach Lübeck war schwierig: Auf Ochsenkarren, die immer wieder im Schlamm versanken und für eine Strecke sechs Wochen brauchten, brachte man das Salz in die Hafenstadt. Erst nach dem Bau des Stecknitzkanals (1398) und dem Einsatz von Salzprähmen, die von Stecknitzfahrern getreidelt (vom Ufer aus gezogen) wurden, konnte die kostbare Fracht sicherer und in der Hälfte der Zeit transportiert werden. Aber auch das war Schwerstarbeit!

Obwohl der Hering im Kanal gar nicht vorkommt, verweist er hier an der Berkenthiner Schleuse auf die ehemals wichtige Handelsroute.
Die Skulpturen „Kanalhering“ in Berkenthin (Bild l.) und „Heringsschwarm“ in Krummesse (o.) schuf der Kählstorfer Künstler Tim Adam.

Der Stecknitzkanal war für den Salztransport im Mittelalter sehr wichtig: Auf Plattbodenschiffen, den Salzprähmen, treidelten die Stecknitzfahrer ihre kostbare Fracht.

Rund 20 Ehrenamtliche aus der Stecknitz-Region rekonstruierten  einen mittelalterlichen Salzprahm, der in Berken­thin besichtigt und getreidelt werden kann.

„Harte Arbeit“ nur zum Spaß: Gäste können den Berken­thiner Salzprahm treideln, erhalten dafür eine Urkunde und den Titel „Treid­­ler­meister der Stecknitz-Region“.

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